Reisebericht Khentij ohne Klischees

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 Einsame mongolische Wildnis im Khentij

Wir haben auf der Reiseberichte Seite www.reiseberichte-mongolei.de gerade einen neuen Reisebericht online geschaltet. Die Schilderung dreht sich um eine Reittour in den Khentij nördlich von Ulaanbaatar, insofern unterscheidet sich der Bericht von den sonst üblichen Mongoleireiseberichten im Netz.

Es ist keine Bericht, der möglichst viele und möglichst weit aus einander liegende Ziele einer hastigen Tour im geländegängigen Mikrobus beschreibt, mit allen möglichen Mongoleiklischees über Nomadenleben, Klöster und Anekdoten vom Stopp in staubigen Sumonzentren, es ist das Erlebnis des langsamen aber intensiven Eintauchens in eine unbewohnte Gebirgslandschaft ganz nahe der Hauptstadt.

Es ist die Schilderung eines besonders intensiven Erlebnisses, das aber ohne das ganz Spektakuläre und auch ohne die Beischmückungen eines Kulturschocks auskommt, denn dort wo die Reise hinging reduziert sich Kultur auf Urnatur.

Der Bericht soll auch ein wenig Aufklärung geben, nicht jede Mongoleireise muss mit 3000 Kilometern Offroadfahrt und mit den sogenannten und heute so beliebten „Pictures Places“ aus einschlägigen Reiseführern gestaltet werden um zum Erlebnis zu werden. Oftmals beschreiben diese Führer rechte Banalitäten, weil sie einfach dem vorgegebenen Zwang unterliegen, für jeden Ort oder zumindest alle paar Kilometer auf einem Tourvorschlag ein Highlight anbieten zu müssen. Spätestens nach 3 Stunden im Auto will der normale Tourist wieder irgendetwas gesehen haben, was ihm der geliebte Reiseführer als unbedingt sehenswert anbietet, zumindest denkt der Verleger das. Dazu werden dann kleine, an sich unbedeutende Klosterruinen zum Weltkulturgut,  ein eigentlich unspektakulärer Felsmonolith zu einem wundersamen Orten mit magischen Kräften, eine trostlose Siedlung mit einer muffigen Schwefelquelle zu einem Heilbad oder eine handvoll Beizjäger, was es ja selbst in Deutschland gibt, muss für eine ganze Region die Identität stiften. Manchmal muss auch einfach nur eine primitive Kuchenbäckerei in der Provinz dafür herhalten, weil die einfach von einem Engländer betrieben wird, also bitte, fährt man in die Mongolei um einen völlig überteuerten Plumkuchen unter den Leuten zu Essen, die man auch zu Hause jeden Tag trifft?      

Das solche „Pictures Places“ bei Mongoleireisenden aber oft gar nicht das Ziel sind, merken viele erst nach der Reise, wenn sie ihre Bilder in der Hand halten, dann sind Landschaften, Lichtstimmungen, spontane Begegnungen und ähnliches die schönsten Fotos, die  vermeintlichen „Pictures Places“ dagegen eher unbedeutend.      

Genau da setzt die Botschaft des Reiseberichtes an, wenn man das Wort Botschaft dafür verwenden kann, eine Mongoleireise muss nicht bis in den letzten Winkel des Landes führen, viel wichtiger ist es Zeit zu haben, die Geschwindigkeit dem Leben dort anzupassen, die Natur und die Landschaft an sich als den Höhepunkt zu sehen und das viel beschworene Abseits der Touristenwege findet man mit Sicherheit nicht unter den ominösen Geheimtipps der bekannten Reiseführer.

hier noch der Link:  http://www.reiseberichte-mongolei.de/36.html

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