Wenn man die Situation in Ulaanbaatar im Sommer 2018 beschreiben will, kommt man nicht umhin über Baustellen zu berichten. Man hat wirklich den Eindruck im Monent läuft das auch sonst schon bemerkenswerte Baugeschehen aus dem Ruder. Das betrifft nicht nur den Bau neuer Stadtviertel, auch der Verkehrsbau läuft auf Hochtouren. Die Autobahn zum neuen Flughafen, immerhin über 31 Kilometer, ist so gut wie fertig, neue Straßenknotenpunkte in mehreren Ebenen sind im Bau, genauso wie Brücken und Industriebauten. Am beeindruckendsten sind aber die Baustellen im Wohnungsbau insbesondere wenn man das Geschehen mit dem vergleicht, was man hierzulande dazu sieht um die Wohnungsnot, wie man so schön sagt, zu bekämpfen. Ich habe mich mal da an einem Septembertag auf den Weg vom Zentrum zum Zaisan gemacht und nur die Kräne fotografiert, die man da so vor die Linse bekommt. Da sind nicht die dabei, die man an den beiden neuen Stadtvierteln am alten Flughafen zu Gesicht bekommt, die sich um den Ökopark an der Fertigstellung des dortigen neuen Stadteiles beteiligen oder die zwischen Shangri La und Tuul Fluss Luxusquartiere schaffen. Insgesamt mag man den Eindruck gewinnen, dass im Moment über den Bedarf hinaus gebaut wird, aber man muss natürlich immer im Auge haben, die Stadt wächst immer noch, um mindestens 30 000 Einwohner im Jahr, grundsätzlich kommt also jedes Jahr eine neue Kleinstadt hinzu. Natürlich wird der Hinzuziehende vom Lande nicht gleich eine der Eigentumswohnungen kaufen, aber der Prozess pflanzt sich ja fort. Vermietet der Alt-UB Einwohner seine Wohnung an einen Neubürger und legt ein paar Tugrig drauf, kann er einen Kredit für eine neuere, größere oder einfach passendere Wohnung aufnehmen. Setzt sich die Entwicklung weitere zehn Jahre so fort, wird die Bevölkerungszahl bei 2 Millionen landen und es sind nicht unbedingt kleine Wohnungen, die da zur Zeit verkauft werden. Es wird also vor allem in die Höhe gebaut, urban, asiatisch und effektiv.